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Foto: pixabay.com

Erfolgreicher Einsatz bei Bombenentschärfung

Ukraine-Nothilfe

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„250kg schwere Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden“ – solche Meldungen hört man meist nur im Radio. Für zahlreiche Einsatzkräfte des DRK und der übrigen Hilfsorganisationen war die Situation dieses Mal jedoch ein wenig anders:

Zwischen der Information durch den Kreis Groß-Gerau am Montagabend gegen 21:30 Uhr über den Fund und der für den nächsten Tag geplanten Räumung des Gefahrenbereiches und der Alarmierung der ersten Einsatzkräfte am Dienstagmorgen um 06.30 Uhr lag für die Führungskräfte des DRK Kreisverbandes bereits eine ereignisreiche Nacht: Bis gegen 03:00 Uhr morgens hatte die Planung des Einsatzes gedauert. Die Ruhepause, bis man mit den alarmierten Einsatzkräften wieder an den Start ging, war dementsprechend kurz.

Die beiden Betreuungszüge, der Sanitätszug Nord, die Leitungsgruppe und das Kreisauskunftsbüro des DRK im Kreis Groß-Gerau sorgten dann mit ca. 65 Einsatzkräften für die Einrichtung einer Behelfsunterkunft in der – dank Herbstferien zum Glück schüler- und lehrerfreien – Sophie-Opel-Schule in Rüsselsheim. Gleichzeitig bereiteten sie in der nahegelegenen Unterkunft des DRK Rüsselsheim zunächst ein Frühstück samt Heißgetränken und mittags auch ein Rindergeschnetzeltes bzw. vegane Gerichte für die ca. 250 Einsatzkräfte aller Organisationen zu, das in der schuleigenen Mensa ausgegeben bzw. an die Standorte der Feuerwehren Rüsselsheim und Bischofsheim transportiert wurde.

Von den ca. 3000 Betroffenen, die das sich vom Industriegebiet „Am Schindberg“ in Bischofsheim bis in die Randbereiche von Rüsselsheim hinein erstreckende Gefahrengebiet bis 09:00 Uhr am Dienstagmorgen zu räumen hatten, blieben am Ende ca. 130 Personen übrig, die weder an den Arbeitsplatz ausweichen noch bei Verwandten oder Bekannten unterkommen konnten und die von Feuerwehr und DRK – unterstützt von der Transportgruppe des 1. Sanitätszuges aus dem Main-Taunus-Kreis - in die Sophie-Opel-Schule gebracht wurden. 15 bettlägerige Personen wurden durch die Rettungs- und Krankenwagen vorübergehend ins GPR-Klinikum transportiert.

Rund ein Drittel der betreuten Betroffenen waren Kinder jeden Alters, die sich sehr über die Möglichkeit freuten, in einem Teil der Turnhalle und dem Pausenhof toben zu können und das von der Stadt zur Verfügung gestellte Spielmobil auszuprobieren. Besondere Aufmerksamkeit erhielten die beiden Hamster, die von einer Familie mitgebracht worden waren: Da beide frisch operiert waren und nur Rohkost zu sich nehmen durften, ergänzten die Verpflegungskräfte des DRK das Nahrungsangebot durch einen Blitzeinkauf spontan noch um Salat und frische Karotten. Besondere Betreuung erhielt auch ein Betroffener, der sich zuvor positiv auf Corona getestet hatte und infolgedessen in einem separaten Raum untergebracht und von einer ihm eigens zugewiesenen Einsatzkraft persönlich betreut und versorgt wurde.

Da einige der Betroffenen durch die Einsatzlage sichtlich aufgewühlt und verunsichert waren, unterstützten Helfer:innen der „Seelsorge in Notfällen“ bei deren Betreuung.

Um sicherzustellen, dass die Einsatzleitung jederzeit über die eingesetzte Personalstärke im Bilde war, dass Essen in ausreichender Menge zubereitet und verteilt und alle betreuten Betroffenen wieder in ihre Wohnungen zurückgebracht wurden, registrierte das DRK-Kreisauskunftsbüro alle Einsatzkräfte und Betroffenen.

Nach der kontrollierten Sprengung der Bombe gegen 16.00 Uhr begann der Rückbau der Unterkunft, die gegen 18:00 Uhr wieder an die Stadt zurückgegeben wurde. Rund eine Stunde später war nach der Reinigung der eingesetzten Gerätschaften der Einsatz auch für die Verpflegungskräfte im DRK Rüsselsheim beendet. Kreisbereitschaftsleiter Peter Hahn, der alle Einsatzkräfte für die ruhige und professionelle Abwicklung lobte und sich insbesondere für die gute Zusammenarbeit zwischen den Organisationen und mit der Sophie-Opel-Schule dankbar zeigte, war als letzte Einsatzkraft dann gegen 19:55 Uhr zu Hause.

Text: Martin Lauer

Foto: Sascha Gugel